expr:content='data:blog.isMobile ? "width=device-width,initial-scale=1.0,minimum-scale=1.0,maximum-scale=1.0" : "width=1100"' name='viewport'/> pleasures of life: p.d. James - Der Tod kommt nach Pemberly

30. September 2015

p.d. James - Der Tod kommt nach Pemberly



Was für eine schöne Idee - doch ziemlich arrogant umgesetzt.
Ich habe mich nun seit 2 Jahren durch das Buch Der Tod kommt nach Pemberly gequält. Habe es immer mal wieder mit Freuden zur Hand genommen, um dann ernüchtert festzustellen, dass ich doch lieber gerade etwas anderes lesen möchte.
Wir finden uns im Jahre 1803 auf Pemberly wieder. Die Stolz und Vorurteil-Liebhaber unter euch, haben es bereits erkannt: Mr Darcys imposante Residenz, auf der er, seit der Hochzeit, mit Elisabeth wohnt. Stolz und Vorurteil schließt hier, zu recht, wie ich meine.
p.d. James war dies, wie einigen anderen Schriftstellern, nicht genug und ersinnt einen Fortsetzungsband des Klassikers schlechthin der britischen Schreibkultur.
James hat einen wundervollen Schreibstil, dass muss man ihr lassen. Die Wortwahl und die Beschreibungen liegen nahe an der Vorlage von Jane Austens, doch fragt man sich lange Zeit, wann der Kriminalfall einsetzt.
Na gut, es geht gleich mit einem Mord und ersten Ermittlungen los, so weit, so gut, doch dann wird der Lauf der Dinge unterbrochen und eine schier endlos wirkendes Pamphlet darüber, wie gründlich Phyllis Dorothy James Stolz und Vorurteil gelesen hat. So gibt es viele Rückblenden, in denen die Sache zwischen Wickham und Miss Georgiana noch einmal aufgerollt wird oder wie Elisabeth die Hochzeit Charlottes mit dem Referent einschätzt. Sowie endlose Gespräche darüber, wie welches Wort im Zeugenstand wiedergegeben werden soll, und zwar aus drei Perspektiven, von drei Personen, die alle drei das gleiche erlebt haben.
Der Mordfall wird am Ende dann auch mit einer spektakulären Wendung aufgedeckt, was auch alles ganz gut durchdacht ist, doch wird erst im letzten viertel des Buchs die Ermittlung wieder aufgenommen.
Alles in allem ist Der Tod kommt nach Pemberly ganz gut zu lesen, wenn man sich an Stolz und Vorurteil nicht mehr ganz so genau erinnern kann und sein Wissen noch einmal auffrischen möchte. Wenn man Janes Austens Meisterwerk jedoch nie oder sehr gründlich gelesen hat und einen hochspannenden Kriminalfall erwartet, sollte man die Finger von diesem Roman lassen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen